Der Film der heutigen Folge wurde von unserer Modern Dance Trainerin Chrissy ausgesucht.
Sie fand das Video online und war so berührt davon, dass sie es gerne mit euch teilen wollte.
Der Film ist sehr still gehalten, damit jeder seine eigenen Gefühle und seine eigene Interpretation hineinlegen kann – nichts ist vorgeschrieben, alles sind nur Vorschläge, meint die Tänzerin Julie Gautier.
https://www.youtube.com/watch?v=bdBuDg7mrT8
Julie Gautier wuchs als Tochter eines Speerfischers nahe auf der Insel La Réunion direkt am Wasser auf. Das Meer war schon immer eine zweite Heimat für sie, sagt sie, und Welt unter dem Wasser übte schon früh eine starke Faszination auf sie aus. Nachdem sie von Kindesbeinen an tauchte, begann sie mit 18 Jahren sportlich frei zu tauchen. Beim Apnoetauchen werden keine Sauerstoffflaschen verwendet, für den Tauchgang steht nur die Luft die man vor dem tauchen eingeatmet hat, zur Verfügung. Sie hält mit 68m (2008) den französischen Rekord fürs freie Tauchen ohne Sauerstoff und ohne Gewichte.
2010 wurde sie für den Film „Free Fall“, für den sie als Kamerafrau angefragt wurde, über die Freitaucherszene hinaus bekannt. Dabei stellten die Dreharbeiten einen einschneidenden Moment für Julies Leben dar, die im sportlichen Wettkampf nie ganz ihre Erfüllung gefunden hatte. Für sie war das Tauchen immer eher eine Art Zufluchtsort, an dem sie sich vom Wasser gehalten frei von der Menschheit und deren Probleme fühlen konnte.
Nach Free Fall drehte Julie weitere Filme, u.a. ein Musikvideo für Beyonce, bevor sie 2018 in Ama als tauchende Tänzerin erstmals selbst vor die Kamera trat. Zwar hatte sie schon seit vielen Jahren auf dem Land getanzt, und tut es zur Übung auch heute noch, empfindet den Tanz unter Wasser aber freier und intuitiver, alleine durch die zusätzlichen Möglichkeiten in der Bewegungsrichtung, ähnlich dem Fliegen.
Der Kurzfilm Ama, benannt nach der bekannten Muscheltaucherin, wurde im Y 40, dem tiefsten Swimmingpool der Welt, gedreht. Der ganze Film wurde an einem Tag gedreht und für die Aufnahmen waren 50 Tauchgänge an diesem Tag nötig. Zu ihrer eigenen Sicherheit wurde sie dabei von anderen Freitauchern gespottet.
Nachdem wir im BGC keinen Pool haben, werden wir uns leider auf die „Trockenübungen“ im Wohnzimmer beschränken müssen, bis die Schwimmbäder wieder aufmachen. Auch hierzu gibt es Unterstützung von unserer Trainerin Chrissy, in dem Mitgliederbereich auf unserer Homepage ist ihr neues Video zum Thema „Stretching“ online gegangen.